Was ist Haarausfall?
Beim Mann beginnt der Haarausfall typischerweise mit einem fortschreitenden Rückgang des Haaransatzes an den Schläfen und am Oberkopf, wobei in den meisten Fällen ein Bereich mit gesundem Haar am Hinterkopf und an den Seiten erhalten bleibt – die sogenannte „Kranzregion“.

Bei Frauen hingegen verursacht der Haarausfall meist eine Ausdünnung im gesamten oberen Bereich der Kopfhaut. Heute ist die Ursache von Haarausfall kein Geheimnis mehr, obwohl es noch immer viele schwer ausrottbare Mythen und Irrglauben gibt. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass hormonelle, genetische und Umweltfaktoren eine wichtige Rolle bei diesem Phänomen spielen. Hauptverantwortlich für den übermäßigen Haarausfall bei Männern sind androgene Hormone.

Beim Mann hängt der Haarausfall nicht von einem Hormonüberschuss ab, sondern von einer erhöhten Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber diesen Hormonen; betroffen sind also nur die genetisch veranlagten Haarwurzeln. Die Folge ist ein immer feineres und schwächeres Haar mit Tendenz zum Ausfallen.
Hinzu kommt die genetische Veranlagung: Eine starke erbliche Komponente erhöht die Empfindlichkeit gegenüber männlichen Hormonen und kann bereits in jungen Jahren zu starkem Haarausfall führen. Die Gene für Haarausfall werden von beiden Eltern vererbt, neuere Studien weisen jedoch auf eine besonders „schädliche“ Vererbung mütterlicherseits hin. Eine gewisse Verantwortung ist schließlich auch auf eine ungesunde Ernährung, Stress, Rauchen, bestimmte Erkrankungen oder Medikamente zurückzuführen.
Haarausfall: Wann sollte man sich Sorgen machen?
Mäßiger Haarausfall ist physiologisch völlig normal. Das Haar von Männern und Frauen unterliegt einem ständigen Erneuerungsprozess, und Haare fallen aus, wenn der Follikel bereits Ersatz produziert hat. Man kann bis zu 100 Haare pro Tag verlieren, aber man sollte aufmerksam werden, wenn der Haarausfall über einen längeren Zeitraum anhält – besonders, wenn weitere Symptome hinzukommen, wie z. B. bei Männern eine beginnende Ausdünnung an den Schläfen oder die klassische „Tonsur“ am Oberkopf.
ACHTUNG IST GEBOTEN, WENN:
• Der Haarausfall zu stark ist (mehr als 100 Haare täglich);
• Der Haarausfall über längere Zeit anhält (mehr als ein Monat);
• Auch geringe Ausdünnung an kritischen Stellen sichtbar wird, bis hin zur Sichtbarkeit der Kopfhaut.

Dass männlicher Haarausfall nicht unterschätzt werden sollte, zeigt die Tatsache, dass er – besonders in jungen Jahren – schwerwiegende psychische und vor allem soziale Auswirkungen haben kann. Leider verkennen viele Betroffene die Symptome oder betrachten Haarausfall als natürliches Altersphänomen, obwohl sie mit rechtzeitigem Eingreifen und dem Gang zum Spezialisten gesundes und kräftiges Haar bewahren könnten. Die heutige Forschung im Bereich Trichologie ermöglicht die Untersuchung der Kopfhaut zur Bestimmung der Ursachen für verstärkten Haarverlust – und ein frühzeitiges Eingreifen mit modernen, verlässlichen Lösungen.
PRP Haare: Was ist das?
PRP steht für „Platelet Rich Plasma“ – also Therapie mit plättchenreichem Plasma, angewandt bei beginnender Alopezie. Es handelt sich um eine moderne, minimalinvasive Technik, die den Follikelstoffwechsel und die Zellregeneration anregen soll – durch Injektion von plättchenreichem Plasma in die vom Haarausfall betroffenen Bereiche.
Diese Methode basiert auf der Erkenntnis, dass Stammzellen im Haarfollikel über Rezeptoren verfügen, die das Haarwachstum fördern. Da Blut reich an Thrombozyten ist, die wiederum Wachstumsfaktoren enthalten, welche die Selbstheilung des Körpers steuern, wird das eigene Blut des Patienten aufbereitet, um ein plättchenreiches Konzentrat zu gewinnen, das in der Lage ist, noch vorhandene, aber geschwächte oder ruhende Haarfollikel zur Neubildung von Haaren zu stimulieren.
PRP Haare gilt aktuell als eine der besten Methoden zur Behandlung von Alopezie bei Männern und Frauen und wird inzwischen in zahlreichen ästhetisch-medizinischen Praxen weltweit erfolgreich eingesetzt.
Wie funktioniert PRP?
Eine PRP-Sitzung dauert etwa 30–45 Minuten und beginnt mit der Entnahme einer kleinen Menge venösen Blutes des Patienten (20 ml), das in speziellen Röhrchen zentrifugiert wird, um die Blutbestandteile schonend zu trennen. Am Ende des Verfahrens wird das plättchenreiche Plasma (PRP) abgetrennt und steht zur Anwendung bereit.
Das PRP wird anschließend in eine Spritze aufgezogen und mittels feiner Nadeln in einem Rastermuster in die vom Haarausfall betroffenen Kopfhautbereiche injiziert. Die behandelte Stelle kann lokal betäubt werden.

Der gesamte Ablauf findet in einem sterilen, chirurgischen Umfeld statt. Je nach Stadium und Ausmaß der Alopezie wird ein individueller Behandlungsplan erstellt – mit Sitzungen im Monats- oder Zweimonatsrhythmus. Nach der Behandlung kann der Patient sofort wieder seinen gewohnten Aktivitäten nachgehen.
PRP Haare: Wann wachsen die Haare nach?
Das Haarwachstum setzt in der Regel bereits nach 2 Monaten nach der ersten Sitzung ein und erreicht seinen Höhepunkt nach etwa 6 Monaten. Danach wird im Allgemeinen ein oder zwei Auffrischungssitzungen pro Jahr empfohlen.
Funktioniert es in 100 % der Fälle?
In der Medizin kann niemals eine 100-prozentige Erfolgsgarantie gegeben werden. Für eine hohe Erfolgsquote ist eine vorherige Diagnose durch einen Spezialisten unabdingbar – zur Analyse des individuellen Falls und zur Erstellung eines geeigneten Behandlungsplans. Nur so können Patienten für die Behandlung ausgewählt werden, die sehr hohe Chancen auf eine dauerhafte Lösung ihrer Haarprobleme haben.
Gibt es Nebenwirkungen?
Nein, die PRP-Technik verursacht keine Nebenwirkungen, da sie vollkommen natürlich ist. Es werden ausschließlich körpereigene Bestandteile verwendet – sogenannte autologe Substanzen, also Eigenmaterial des behandelten Patienten, das Wachstumsfaktoren enthält, welche mit bereits vorhandenen Stammzellen interagieren. Die Gefahr von Abstoßungsreaktionen oder Allergien ist ausgeschlossen, da das immunologische Gleichgewicht des Körpers nicht beeinflusst wird.
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